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Den Weg zum Frieden aufzeigen

Martin Podobri im Interview zur Mennonitischen Freikirche Österreich

 

Was begeistert dich an den Mennoniten am meisten?

Das Verständnis von Frieden. Menschen meinen mit Frieden oft nur die Abwesenheit von Krieg. Viele Menschen in Österreich haben jedoch keinen Frieden in ihrer Seele. Daher sind Beziehungen in Ehen, in Dienstverhältnissen oder zwischen Eltern und Kindern nicht intakt. Das Miteinander im Bereich der Immigration gelingt nicht. Als Kirche ist es unser Auftrag, Frieden zu stiften. Wir zeigen Menschen die Schritte zu Frieden.

Was zeichnet die Gottesdienste besonders aus?

Sie sind lebendig. Oft bringen sich die Kids vor ihrem Kindergottesdienst mit Liedern ein. Es gibt die Predigt und Gebetszeit. Jeder trägt mit seiner Begabung bei; das verleiht dem Gottesdienst immer einen neuen Charakter.

Wie beschreibst du die Mennonitischen Freikirchen?

Mennoniten treffen sich oft zusätzlich zum Gottesdienst in alters- oder themenbezogenen Kleingruppen. Und viele setzen sich im Dienst am Nächsten und an Hilfsbedürftigen ein, sei es in schulischer Nachhilfe, beim Blauen Kreuz zur Hilfe für Suchtkranke, in der Verteilung von Bibeln, im Besuch älterer Menschen oder in der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ für Länder wie Weißrussland. Das mag in unserer Geschichte begründet sein: Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir selbst Pakete gegen den Hunger erhalten. Jetzt dürfen WIR Segen weitergeben.

Was erwartet Menschen in einem Gottesdienst der Mennoniten?

Oft entdecken sie, dass Glaube hier anders gelebt wird, als sie es bisher erfahren haben. Sie sehen, dass die Menschen ehrliches Interesse aneinander haben. Sie finden einen hohen Stellenwert der Bibel vor. Sie fühlen sich angenommen und verstanden und erhalten etwas, das sie in ihrem Leben voranbringt.

Was erfüllt dich in deinem Dienst in der Mennonitischen Freikirche Linz mit Freude?

Dass ich Menschen, oft auch Paare, in ihrem Leben begleiten darf und sehe, wie es sich durch meine Mithilfe zum Guten verändert. Ich kann etwas bewirken, und das motiviert mich jeden Tag.

Hintergründe

Die Mennoniten gehen auf die Zeit der Reformation und der Täufer zurück und sind nach dem niederländischen Theologen und Zeitgenossen Luthers, Menno Simons (1496 – 1561), benannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren nordamerikanische und deutsche Missionare und Missionarinnen in Österreich karitativ in Flüchtlingslagern tätig. In der Folge entstanden ausgehend von Linz mennonitische Gemeinden in Österreich.

Link: Mennonitische Freikirche Österreich